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Anfertigung und Reparatur
von Kipphebeln

Reparatur von Kipphebeln

Die Kipphebel bzw. Schlepphebel in Zylinderköpfen unterliegen starken Belastungen. Im Laufe der Zeit, zeigt sich Verschleiß an den verschiedenen beanspruchten Stellen. Lagerungen schlagen aus und die Berührungsflächen zur Nockenwelle bzw. Ventil verschleißen. Die Folgen sind vielschichtig:

  • Ventilspiel kann nicht mehr korrekt eingestellt werden.
  • Ausbrüche und Verschleißkanten an den Radien führen zu zusätzlichen Belastungsspitzen an den Berührungsflächen.
  • Sind die Radien einmal beschädigt, schreitet der Verschleiß schneller fort und der anfallende Abrieb landet im Motoröl.
  • Ausgeschlagenen Lagerungen führen zu Fluchtungsfehlern an den Berührungsflächen und damit zu weiterem Verschleiß.
  • Die Geräuschentwicklung des gesamten Ventiltriebs nimmt zu.

Bei gängigen Modellen greift man im Verschleißfall zu neuen Kipphebeln bzw. Schlepphebeln. Im Falle seltener Motoren bedarf es einer Überholung der Kipphebel. Im Nachfolgenden soll ein exemplarischer Ablauf einer Überholung beschrieben werden.

  • Ist der Hebel mit einer Lagerbüchse versehen, so wird diese vermessen und im Verschleißfall entfernt.
  • Anfertigen einer neuen Lagerbüchsen.
  • Einpressen der Lagerbüchsen und Feinbearbeitung der Innenbohrung.
  • Aufspannen des Hebels in einer eigens dafür entwickelten Maschine.
  • Vermessen des Radius
  • Schleifen des Radius
  • Härten der Hebel

Sollten die Radien zu großen Verscheiß aufweisen, können die Flächen durch Laserschweißverfahren aufgefüllt werden.

Achtung: Die meisten handelsüblichen Maschinen zur Bearbeitung von Kipphebelradien können keinen definierten Radius schleifen. Der Hebel wird in der Kipphebelachse aufgespannt und nur „nach Gefühl“ an einem Schleifstein vorbeigeführt. Wiederherstellen eines definierten Radius an einer beschädigten Geometrie wie auch die Reproduzierung dieser Geometrie an einer Serie von Hebeln ist mit diesen Maschinen nicht möglich.

Anfertigung von Kipphebeln

Sind die Kipphebel zu stark zerstört, oder sollen andere technische Möglichkeiten verwirklicht werden, so kommt eine Anfertigung von neuen Hebeln in Frage. Am Beispiel der verunstalteten Kipphebel aus einem Riley-Motor ( siehe Instandsetzung Kipphebel ) zeigen wir hier eine Neuanfertigung.

Nicht nur die Fläche zur Betätigung der Ventile ist an vielen alten Kipphebeln zerstört. Weiterhin sind in diesem Beispiel auch die axialen Anlaufflächen durch die ständig reibenden Federn beschädigt.

Bei der Neukonstruktion sollen die Schadensursachen vermieden werden. Verwendet wurde:

  • Hochfestes Aluminium für den Hebelgrundkörper
  • Ventilbetätigung über Kugelgelenkschrauben
  • Ausrüstung der Lagerung mit verschleißfester Lagerbronze mit besten Notlaufeigenschaften
  • Die federbelastete axiale Führung wurde durch Aluminiumdistanzbüchsen mit Stahlanläufen ersetzt

Alte und neue Ausführung im Vergleich